Fliegender Wechsel. An einer Schule mit Sport-Schwerpunkt. Ziehen wir durch!
Im Spagat zwischen laufendem Betrieb und Denkmalamt, Bombenentschärfung und gediegener Wohnumgebung an einem prominenten Zentrum von Wiesbaden eine neue Sporthalle zu planen, solche Herausforderungen lieben wir. Was also tun mit den gewaltigen Auflagen des Amtes? Wir haben die Lage entschärft. Und mit unseren Plänen für den Neubau der Sporthalle an der Gutenbergschule den Spagat geschafft.
Die Würde des Bestandes wahren und neue Wege finden
Unser Coup: das denkmalgeschützte Schulgebäude, ein Wahrzeichen, mit Türmen und Klinker fast einem Schloss gleich, und zwischen zwei Stadtkirchen eingebettet, wirken lassen, gestalterische Elemente aufgreifen – und dabei den Blick auf den Bestand öffnen. Dafür haben wir die neue Halle ins Erdreich geplant, entfernen Gestrüpp, das den Blick auf den klassischen Bau einschränkt und erschließen den Zugang zum Gebäude entlang der neuen Halle. Mit dieser überraschenden Wahl des Standorts haben wir auch das Denkmalamt überzeugt. Und: Historische Pläne belegen, dass der Zugang aufs Gelände schon früher einmal an dieser Stelle war.
Den Blick schärfen? Anomalien ausräumen? Auch das gehört zu unseren Aufgaben!
Den Kampfmittelräumbericht verstehen, die Anwohner verstehen, das Denkmalamt verstehen – und dazu die Haupt-Versorgungsleitung der Fernwärme auf dem Gelände? Großartig! Das schaffen wir, weil wir das neue Gebäude in Stil des alten bauen, alle Vorkehrungen treffen und in Form und Kommunikation sehr klar sind.
Anpassung und Akzeptanz: Dieses Miteinander darf Schule machen
In der Gestaltung orientiert sich die Halle am Hauptgebäude. Sie wird verklinkert, greift konstruktionstypische und handwerkliche Merkmale auf, wird quasi historisiert. Dabei ist sie in der Form sehr klar und modern. Für die Innenstadt wird die neue Halle zum Gewinn. Denn das einstige Wahrzeichen gelangt unverstellt zu neuem Glanz. Die bestehende Halle darf mit dem Bezug der neuen Sporthalle weichen. Der Sportbetrieb ist also reibungslos sichergestellt. Und die Zusammenarbeit ist es auch. Sich die Bälle zuzuspielen, gemeinsam an einem Strang zu ziehen, das hat den guten und kooperativen Abstimmungsprozess mit dem Denkmalamt von Beginn an ausgezeichnet. Mit professionellen Teamplayern zu arbeiten: Das schätzen wir sehr.
Schwierigste Auflagen und sehr aufwändige Bauaufnahmen – immer gerne
Gleich sieben Anomalien, die separat aufgebaggert werden müssen. So verschieben sich Bauvorhaben. Mancherorts schießen damit die Kosten in die Höhe, bevor der Bau entsprechend wächst. Vorbeugen ist unser sportlicher Weg. Weil wir längst wissen, was passieren kann. Denn immer wieder zeigt sich, dass Pläne auf die Realität treffen. Damit muss man umgehen können. Können wir. Und immer wieder freut es Umgebung und Ämter, wenn ein historisch bedingter Urzustand wieder hergestellt wird. Und: wenn die Wahrnehmbarkeit eines bestehenden Gebäudes in der Öffentlichkeit gestärkt wird. Dass dafür die längst veraltete Sporthalle weichen kann, ist für alle ein Gewinn. Und somit ein gelungenes Projekt der PA+ Architekten als Experten für Bildung und Sport.